Unsere Aufgaben
Das ZIF bietet Expertise und Dienstleistungen rund um das Thema Friedenseinsätze „aus einer Hand“. Vom Training über die Auswahl und Sekundierung von zivilem Personal bis hin zu Analysen und Beratung: Bei uns sind all diese Aufgaben unter einem Dach vereint.
Unser Auftrag
Das Berliner Zentrum für Internationale Friedenseinsätze (ZIF) gGmbH wurde 2002 von Bundesregierung und Bundestag gegründet, um internationale zivile Kapazitäten für Krisenprävention, Konfliktlösung und Friedenskonsolidierung zu stärken. Alleiniger Gesellschafter ist die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Auswärtige Amt.
Wir bringen uns als Kompetenzzentrum für Friedenseinsätze im Auftrag des Auswärtigen Amts in verschiedenen Tätigkeitsfeldern ein. Das ZIF bietet Dienstleistungen und Expertise im In- und Ausland rund um das Thema Friedenseinsätze „aus einer Hand“. Unser integrierter Ansatz verbindet Training, Sekundierung, Beratung und Analyse.
Jahresbericht als PDF-Download PCGK-Bericht
Wir engagieren uns in unterschiedlichen Bereichen:
- Wir trainieren und qualifizieren zivile Expertinnen und Experten für Friedenseinsätze, humanitäre Einsätze und Wahlbeobachtungen.
- Wir vermitteln und betreuen ziviles Personal für internationale Friedens- und Wahlbeobachtungseinsätze sowie für humanitäre Einsätze. Wir sind Arbeitgeber für deutsche zivile Expertinnen und Experten in Langzeiteinsätzen und nehmen die Arbeitgeberfürsorge sowie die Betreuung während des Einsatzes ernst.
- Wir betreiben den ZIF Expert Pool, um kurzfristig vorqualifiziertes und vorausgewähltes Personal in Einsätze entsenden zu können. Mit 1.400 Expertinnen und Experten im ZIF Expert Pool stehen qualifizierte und einsatzerfahrene Fachkräfte für unterschiedlichste Tätigkeitsfelder zur Verfügung.
- Wir bieten Analysen, Informationen und Politikberatung rund um das Thema Friedenseinsätze. Mit Dialog- und Austauschformaten sowie konzeptionellen Beiträgen leisten wir einen Beitrag zur konzeptionellen Debatte und Weiterentwicklung von Friedenseinsätzen.
- Wir beraten internationale Organisationen und ihre Mitgliedstaaten sowie Friedenseinsätze zum Aufbau von zivilen Personalkapazitäten und fördern den Austausch und Wissenstransfer zwischen relevanten Stellen.
- Bei der Umsetzung unseres Auftrags arbeiten wir mit dem Auswärtigen Amt, dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, dem Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, dem Bundesministerium der Verteidigung und internationalen Organisationen, wie der UN, der EU und der OSZE zusammen.
- Die Bereitstellung von zivilem Fachpersonal in internationalen Friedenseinsätzen erfolgt über das sogenannte Sekundierungsgesetz (SekG).
Auf der Grundlage des Sekundierungsgesetzes, verabschiedet vom Deutschen Bundestag im Jahr 2017, ist das ZIF Arbeitgeber für zivile Expertinnen und Experten in Friedenseinsätzen.
»Das ZIF vereint die Bereitstellung und Qualifizierung von zivilem Personal, die konzeptionelle Arbeit und Politikberatung sowie die internationale Kooperation und den Wissenstransfer unter einem Dach.«

Wofür wir stehen: Multilaterale Zusammenarbeit und der Vernetzte Ansatz
Als Kompetenzzentrum für Friedenseinsätze sind wir weltweiter Partner für Innovation, Konzeptentwicklung, Training und International Capacity Development. Wir begleiten Trends und entwickeln Tools im Bereich Peacekeeping und Peacebuilding. Unser Ziel ist es, zu Frieden und internationaler Kooperation beizutragen, Multilateralismus zu stärken und zivile Expertise zu fördern.
Das ZIF steht für die Arbeit mit Partnern – national und international. Internationale Kooperation spielt für unsere Arbeit eine besondere Rolle, ob im Training, bei Veranstaltungen und Beratungsleistungen oder durch unsere zivilen Expertinnen und Experten in Einsätzen vor Ort. Hierbei bauen wir Brücken zwischen zivilen, militärischen, polizeilichen und entwicklungspolitischen Akteuren. Dieser Vernetzte Ansatz ist ein Grundpfeiler unserer Arbeit im In- und Ausland und vor allem im Friedenseinsatz selbst.

Das ZIF ist eine Tochtergesellschaft der deutschen Bundesregierung, vertreten durch das Auswärtige Amt, und wurde 2002 gegründet.
Wenn Sie genauer wissen möchten, was wir tun, dann finden Sie hier weitere Informationen.
Wie ist unsere Organisation aufgebaut?
Geschäftsführung
Die Geschäftsführung ist für die Leitung des ZIF verantwortlich.
Verwaltung
Die Verwaltung setzt sich aus den Teams Personal & Recht und Finanzen sowie Facility Management zusammen.
Operations
Der Bereich Operations umfasst die Teams Human Resources, Training und International Capacity Development.
Analyse
Der Bereich Analyse ist zuständig für aktuelle Informationen, Policy-relevante Analysen, Politikberatung und strategische Dialoge zu einzelnen Einsätzen sowie zu Querschnitts- sowie Zukunftsthemen.
Wer macht was?
Human Resources (HR)
HR übernimmt die Aufgaben der Rekrutierung, Sekundierung und Einsatzbetreuung ziviler Expertinnen und Experten. Das Team ist für die Auswahl von Expertinnen und Experten für den ZIF Expert Pool, die Pflege des ZIF Expert Pool sowie für die Vermittlung und Begleitung von Zivilpersonal vor, während und nach einem Friedenseinsatz zuständig.
International Capacity Development (ICD)
ICD berät internationale Partner beim Aufbau ziviler Personalkapazitäten für Kriseneinsätze. Es unterstützt institutionellen Wissenstransfer und entwickelt im Dialog Lösungen für operative Herausforderungen im Feld. Dabei stärkt ICD die Strukturen und Prozesse in internationalen Partnerorganisationen und Friedenseinsätzen. Schwerpunkte der Arbeit von ICD liegen aktuell auf der Beratung der Afrikanischen Union beim Ausbau der African Standby Capacity, beim Aufbau von Mediationskapazitäten und der Stärkung der Schnittstelle zwischen Friedenseinsätzen und humanitärer Hilfe.
Training
Friedenseinsätze erfordern besondere Qualifikationen und Fähigkeiten. Der Bereich Training bereitet in innovativen, vernetzten und praxisorientierten Kursen Expertinnen und Experten auf ihre Arbeit in Einsätzen vor und fördert auf nationaler und internationaler Ebene die Qualitätssicherung und Weiterentwicklung von Trainingsmaßnahmen. Die Inhalte der Trainingskurse orientieren sich am Qualifikationsbedarf der internationalen Organisationen. Wir bieten auch die Beratung und die Durchführung von maßgeschneiderten Trainingskursen für andere Auftraggeber an, sogenannte „in-mission-Trainings“ finden vor Ort in Einsätzen statt.
Analyse
Die konzeptionelle und analytische Arbeit zur Krisenprävention und zu Friedenseinsätzen gehört zu unserem umfassenden Ansatz. Die Analyse stellt wissenschaftlich fundierte und zugleich praxisnahe Expertise zu Friedenseinsätzen für unterschiedliche Zielgruppen zur Verfügung. Für Bundestag, Ministerien, internationale Organisationen und ihre Friedenseinsätze bieten wir Analysen und Informationen, Einschätzungen und Beratung. Unsere Dialogveranstaltungen, Konferenzen und Workshops sind ein wichtiges Forum für den Austausch zwischen Experten, Praktikern und Entscheidern.
Unsere Geschichte in fünf Daten
Im Oktober 1998
entsandten die OSZE Teilnehmerstaaten eine fast 1.500 Personen starke Mission in den Kosovo mit dem Ziel, die Einstellung der kriegerischen Handlungen zu überwachen. Die Bundesregierung sagte 200 zivile Beobachterinnen und Beobachter zu. Allerdings war entsprechend qualifiziertes Personal nur schwer zu finden – eine zentrale Anlaufstelle für Zivilpersonal in Einsätzen gab es in Deutschland bis dahin nicht. Zugleich strebte die damalige Bundesregierung eine Stärkung der zivilen Krisenprävention und der Handlungsfähigkeit internationaler Organisationen an. Eine Machbarkeitsstudie von Dr. Winrich Kühne zur Stärkung ziviler Kapazitäten für Friedenseinsätze und der Schaffung einer entsprechenden Einrichtung setzte den Startschuss für das ZIF.
Am 22. Juni 2002
erfolgte die Gründung des ZIF als gGmbH mit Dr. Winrich Kühne als Geschäftsführer und insgesamt 17 Planstellen. Bereits im Sommer 2002 fand der erste Grundkurs des ZIF statt. Außerdem galt es, den ZIF Expert Pool aufzubauen – Pionierarbeit, denn zu dem Zeitpunkt gab es im zivilen Bereich kaum Vorbilder. Innerhalb von vier Jahren war die Zahl von 1.000 Expertinnen und Experten im Pool erreicht. Immer mehr Länder entwickelten Interesse am Aufbau vergleichbarer ziviler Kapazitäten. Hier konnte das ZIF aufgrund seiner eigenen institutionellen Erfahrung beraten und unterstützen.
Im September 2009
übernahm Dr. Almut Wieland-Karimi die Geschäftsführung des ZIF.
Im Jahr 2014
wurden drei deutsche Sekundierte bei einem Sprengstoffanschlag in Dschibuti schwer verletzt. Fragen nach der Fürsorgeverantwortung für die Sekundierten führten zu einer Umstrukturierung und Anpassung der Aufgaben des ZIF sowie zu einer Novellierung des Sekundierungsgesetzes.
Im Jahr 2017
wurde die Neufassung des Sekundierungsgesetzes (SekG) vom Bundestag verabschiedet, die die arbeits- und versorgungsrechtliche Situation der Sekundierten deutlich verbesserte. Das ZIF wurde sekundierende Einrichtung und Arbeitgeber der zivilen Expertinnen und Experten im Einsatz – ein deutlicher Zuwachs an Verantwortung und Aufgaben und ein wichtiger Schritt hinsichtlich Fürsorgepflicht und Wettbewerbsfähigkeit.
Das ZIF heute
Im Jahr 2020 – zu seinem 18. Jubiläum – ist das ZIF mit 40 Planstellen sowie 20 weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (Projekte, Aushilfskräfte, Praktikantinnen und Praktikanten) und über 160 Sekundierten in internationalen Einsätzen sowie etwa 350 Wahlbeobachterinnen und Wahlbeobachtern pro Jahr ein wichtiger Pfeiler des zivilen Krisenmanagements und des Vernetzten Ansatzes.
Einsätze entwickeln sich stetig weiter – das ZIF hält Schritt. Neue Methoden und Standards, innovative Lösungen und Zukunftsthemen begleiten unsere Arbeit in allen Bereichen. So stehen 2020 unter anderem humanitäre Einsätze, die Bedeutung digitaler Technologien oder das Thema Transition im Vordergrund.
Bei uns im ZIF spielt auch das Thema Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle. Durch die Einführung neuer IT-Lösungen sind wir beispielsweise auf einem guten Weg zum papierlosen Arbeiten. Wir achten auch bei der Beschaffung von Büromaterial und Produktion von ZIF-Publikationen auf ökologische und soziale Kriterien. Darüber hinaus integrieren wir schrittweise die Themen Klimawandel und Umweltschutz in unser Denken und Arbeiten zu Frieden und Sicherheit.